Die Frage, ob eine Kultur für Gottes Absichten und Ziele “erlöst” werden kann, ist eine kontroverse und doch sehr wichtige Frage. David Hesselgrave & Edward Rommen schreiben:
“Es besteht eine zweifache Gefahr wenn man das Ziel hat das Evangelium in den Kontext einer neuen Kultur zu bringen:*)
- Die Furcht dass das Evangelium unverständlich und unrelevant bleibt, wenn man die Kontextualisierung der Botschaft nicht versucht,
- Die Furcht, dass man Kompromisse eingeht und Synkretismus entsteht, wenn man Kontextualisierung zu weit gehen lässt.
Es besteht ein Bedürfnis existierende kulturelle Formen, in den Dienst Jesu Christi “zu taufen” und hineinzupressen, wobei das Evangelium in diesem Prozeß nicht verneint und verwässert werden darf. Es ist sehr gut möglich, dass nur die Oberfläche einer Kultur verändert wird, wenn dies nicht versucht wird. Da Kontextualisierung bei Definition einheimische, linguistische und kulturelle Formen mit einbezieht, riskiert sie immer kulturellen und religiösen Synkretismus. Die einzige Wahl im Angesicht dieser zwei Gefahren ist eine Kontextualisierung, die der einheimischen Kultur und der Authorität der Heiligen Schrift treu bleibt.”*)
In vieler Hinsicht sind die Herausforderungen hier die gleichen wie wir sie in Apostelgeschichte 10 sehen. Der Herr mußte ernsthafte Überzeugsarbeit leisten, bevor Petrus einsah, dass Gott keine “Favoriten” unter den Völkergruppen, ethnischer und kultureller Herkunft und Ursprungsnation hat, sondern Menschen von jeder Nation annimmt, die Ihn fürchten und tun was richtig ist.
“Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich die Wahrheit, daß Gott die Person nicht ansieht sondern in allerlei Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm.” (Apostelgeschichte 10,34-35)
“Und er hat gemacht, daß von einem Blut aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden wohnen, und hat Ziel gesetzt und vorgesehen, wie lange und wie weit sie wohnen sollen; daß sie den HERRN suchen sollten, ob sie doch ihn fühlen und finden möchten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns.” (Apostelgeschichte 17,26-27)
“Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, welche niemand zählen konnte, aus allen Heiden und Völkern und Sprachen, vor dem Thron stehend und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen, schrieen mit großer Stimme und sprachen: Heil sei dem, der auf dem Stuhl sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!” (Offenbarung 7,9-10)
*) Hesselgrave, David J. and Rommen, Edward, Contextualization – Meanings, Methods and Models, Grand Rapids, MI, Baker, 1989, page 55
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